Das Orgateam im Aqualand

Diese Geschichte hat sich die liebe Tanja ausgedacht, als kleines Geschenk an das Castle Team. Wir wollen sie euch nicht vorenthalten, weil wir finden dass sie sich da sehr viel Mühe gegeben hat und das Team war sehr berührt. Tanja ist eine Teilnehmerin, welche schon von Anfang an dabei war und die Höhen und Tiefen des Castels sozusagen von erster Reihe aus mit beobachten konnte 😀
Auch wir sagen Tanja Danke. Für die schöne Zeit und diese schöne Story, welche wir lachend und auch berührt gelesen haben. Leider ist Tanja ab jetzt zu alt für das Castle. Aber da wir ihre “Treue” gerne belohnen wollten, darf sie ein letztes mal am Castle teilnehmen.

Nun genug geschwafelt…. viel Spaß beim lesen dieser Story 😀
~ euer Castle Team 🙂

 

„Sind sie weg?“, fragte Jeanette, nachdem das Orgateam endlich in voller Bademontur den Pool des Aqualand erreichte.

„Ja, sie sind weg“, flüsterte Jennie und kicherte verschwörerisch. Sani trat hinzu. Laut grübelte sie: „Wo sind denn alle?“

Entferntes Kreischen und Lachen drang an ihre Ohren. Die Castle Teilnehmer hatten sich bereits im Schwimmbad verteilt. Die Luft war rein.

Jeanette stürzte als erste los. „Hier kommt Athene!“, brüllte sie. Eine Kriegserklärung an das Becken, das unter ihrer Stimme erzitterte. Kopfschüttelnd beobachtete Sani die Szene. Jeanette fuchtelte wild mit den Armen, womöglich um wie Poseidon das Wasser zu befehligen. Doch die vergeblichen Versuche fingen ihr nur ein höhnendes „Buh!“ von Jennie ein.

Paddy kam frisch geduscht und triefend nass aus den Herrenduschkabinen. „Hab ich was verpasst?“, fragte er bei dem kuriosen Anblick, der sich dort im dort bot. Der Kampfschrei der Kriegsgöttin hatte ihn in Alarmbereitschaft versetzt, war der Lärm doch bis in die hintersten Winkel des Schwimmbades zu vernehmen.

Ohne zu antworten rannte Jennie zum Pool, gefolgt von Sani, deren „Warte auf mich!“ im Tosen der Fluten unterging. Paddy zuckte mit den Schultern und trabte zum Whirlpool.

Unterdessen hatte Jeanette die erste Wasserrutsche erobert. „Diese Rutsche gehört von nun an Athene!“, beschloss sie feierlich. Mit ausgestreckten Armen verteidigte sie das auserkorene Revier. Jennie interessierte dieser Besitzanspruch herzlich wenig, da die Rutsche mit glockenheller Stimme nach ihr zu rufen schien. Doch die Verkörperung der Athene versperrte den Weg.

„Mama!“, rief Jennie – die Personifikation der Persephone – nach Sani. Sani alias Demeter reagierte sofort mit mütterlichen Instinkten.  „Jeanette, du bist ein Vorbild, geh da runter!“ Doch wer wagte schon einer überzeugten Athene Vorschriften zu machen?

Jennie warf Sani einen betrübten Blick zu. Nach einem kurzen telepathischen Austausch drehten sich beide in Richtung Whirlpool. „Paddy!“, hallten ihre Stimmen durch das Badeparadies. Paddy, der mittlerweile süßen Träumen nachjagte, wurde seinem Götterpaten Morpheus vollends gerecht. Zumal er auf den Ruf nicht reagierte. „Morpheus!“, schrien die beiden Göttinnen erneut. Der Name echote wie eine magische Formel durch die Hallen des Aqualand. Es zeigte Wirkung. Augenblicklich schreckte der schlummernde Paddy auf, ein verdattertes „Willst du meine Murmeln kaufen?“, auf den Lippen.

Während der Gott der Träume langsam in die Realität zurück fand, hüpfte Jennie vor Jeanette hin und her. In dem verzweifelten Versuch, eilig an der Gegnerin vorbei zu schlüpfen, schlug sie Haken wie ein aufgescheuchtes Kaninchen. Doch es gab keine Chance im Kampf gegen solch ein Strategisches Genie wie Athene.

Jeanette versuchte sich siegessicher an einem mächtigen Götterlachen. Als sie daraufhin in heftiges Husten verfiel, nutzte die listige Jennie die Gelegenheit die Rutsche zu stürmen. Schnell rannte sie an der hustenden Kollegin vorbei und sprang jubelnd in den Rutschkanal. Eine wütende Jeanette, die leider viel zu bald wieder Herrin ihrer Lungen war, eilte nach. Die rote Ampel strafte sie mit der Ignoranz einer Gottheit.

„Ich krieg dich Persephone!“ Die Worte trug das Röhrengeflecht wie ein Megafon zu Jennie, die daraufhin panisch mit den Armen rudernd durch den langen Tunnel flog. Am Ausgang fiel die verfolgte Persephone sogleich in die Obhut ihrer vermeintlichen Retter Morpheus und Demeter. Hastig versteckte sie sich hinter den beiden.

Ein Poltern kündigte die Ankunft der rachsüchtigen Athene an. Das Wasser brodelte nahezu wo die Kriegsgöttin es berührte. Paddy fühlte sich an den Whirlpool erinnert und drohte wieder einzuschlafen. Sani schnippte mit zwei Fingern vor seinen Augen, Jennie floh aus ihrer Deckung um nicht vom fallenden Paddy erdrückt zu werden. Jeanette nahm unbemerkt Anlauf und schoss mit einem undefinierbaren Laut aus dem Wasser mitten in die kleine Gruppe. Jennie quiekte ein letztes Mal ehe sie mit in die Tiefe des Beckens gezogen wurde. Dann drang nur noch eine skurrile Mischung aus Lachen und Gurgeln an die Oberfläche.

Paddy paddelte unbeholfen, aber immerhin wach, fort von dem Getümmel. Jennie im Schlepptau – in diesem Fall wortwörtlich – gesellte er sich zu der Gruppe schaulustiger Castle Teilnehmer, die sich zwischenzeitlich um den Pool herum eingefunden hatten.

Die verbleibenden zwei Gottheiten in den Fluten bemerkten die Flucht der Kollegen nicht. Zu vertieft waren sie in die eigene Schlacht.

„Go Demeter!“, feuerte das Haus Demeter ihre Göttin an.

„Athene vor!“, brüllten Athenes Töchter im Chor.

Paddy, der im Spektakel die Orientierung verloren hatte, erhielt Anweisungen vom Haus Morpheus. Allerdings ließ der Geräuschpegel es nicht zu, dass er auch nur eine davon verstand.

Die Persephone-Gruppe hielt eine kampflustige Jennie fest, die zur Rettung ihrer Mutter ins sichere Verderben schwimmen wollte.

Der Kampf zog sich über Minuten, vielleicht auch Stunden. Was man zumindest beim gebannten Zuschauen glaubte.

Irgendwann schließlich erkannte Paddy die Botschaft seiner Schützlinge, schwamm zu den im Eifer des Gefechts verschlungenen Körpern. Wie siamesische Zwillinge klebten sie aneinander, völlig in das Geschehen versunken. „Genug gespielt, Kinder.“ Paddy trennte die beiden Gottheiten voreinander und zog sie aus dem Wasser.

Vollkommen außer Atem einigten sie sich schließlich auf Frieden. Jennie verkündete jubelnd: „Gleichstand!“ Das Castle of Night verfiel in ein lautes Klatschen, voller Stolz auf die Eltern des Camps. Denn trotz allem Ernst mit dem sie seit Jahren an der Organisation des CoN arbeiteten, bewahrten sie sich stets den Spaß und die Freude am verrückt sein im Herzen. Mit Liebe und Tinte aus Herzblut entsteht jedes Jahr aufs Neue eine Veranstaltung für alle Buchverrückten und Fantasyfans. Und unter dem Motto „Percy Jackson“ wurden womöglich auch die wahren Götter des Olymp auf diese erstaunlich vielfältige Gruppe von Menschen aufmerksam und erzählen noch morgen die Geschichten vom Aqualand-Ausflug des Castle of Night.

 

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